Euro InterBank Offered Rate (EURIBOR)
Seit dem 1. Januar 1999 wird dieser Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft festgesetzt. Die Laufzeiten von einer Woche, zwei und drei Wochen sowie die zwölf-monatlichen Laufzeiten von ein bis zwölf Monaten werden geschäftstäglich ermittelt.
Der Informationsanbieter Thomson Reuters erhält, derzeit von 43 Kreditinstituten, unter anderen von 11 deutsche Banken, bis 10:45 Uhr Brüsseler Zeit die Angebotssätze (Briefsätze).
Der EURIBOR wird 11:00 Uhr mit drei Nachkommastellen veröffentlicht. Um den Markt nicht durch Zinsausreißer zu verfälschen, fließen 30 % der aufgenommenen Zinssätze nicht in die Berechnung mit ein, d.h. 15 % der höchsten und 15 % der niedrigsten gemeldeten Zinssätze werden entfernt. Angewendet wird hier die Zinsberechnungsmethode actual/360. Eine tägliche Veröffentlichung des EURIBOR ist in den Wirtschaftsteilen von Tageszeitungen zu finden.
Grundsätzlich ist der EURIBOR ein wichtiger Bestandteil von finanziellen Verhandlungen. Er wird benötigt um sicher mit der Bank über die Höhe der Festgeldzinsen verhandeln zu können. Auch für kurzfristige Kredite bildet er eine Verhandlungsbasis. Des Weiteren findet er Verwendung als Referenzzins bei variabel verzinslichen Anleihen und bei Swaps.
Die Entstehung des EURIBOR beruht unter anderem auf der Einführung des Euros. Als Alternative zum LIBOR wurde er am 1. Januar 1999 vom ACI eingeführt. In Deutschland ersetzt er zugleich den FIBOR (Frankfurt Interbank Offered Rate) als Referenzzinssatz bei Anlageprodukten und Krediten.